Welches Material für die Carport-Dacheindeckung?

Ein Carport ist eine hervorragende Alternative zur klassischen Garage. Falls Sie dieses selbst konstruieren möchten, steht Ihnen eine breite Palette an Materialien für die Carport-Dacheindeckung zur Auswahl. Dabei sind etwa die Wetterfestigkeit, Langlebigkeit, Anschaffungskosten sowie die Optik wichtige Entscheidungskriterien für den passenden Werkstoff. In diesem Ratgeber geben wir Ihnen einen umfassenden Überblick über die gängigsten Dacheindeckungen für Carports.

Carport Dacheindeckung

Carport-Dacheindeckung: wichtige Anforderungen

Die Aufgabe eines Carports besteht darin, untergestellte Fahrzeuge und anderes Hab und Gut vor z. B. verschiedenen Wetterbedingungen und herabfallendem Laub zuverlässig zu schützen. Dazu muss das Carport natürlich entsprechend stabil konstruiert sein. Das Grundgerüst dieser praktischen Unterstellmöglichkeit setzt sich aus drei Komponenten zusammen:

  • Fundament
  • Stützpfeiler
  • Dach mit dazugehöriger Unterkonstruktion (meist aus Holz)

Besonders an das Carportdach werden hohe Anforderungen gestellt, weil es als hochwertiger Wetterschutz fungiert. Die Carport-Dacheindeckung muss daher eine möglichst hohe Stabilität und Witterungsbeständigkeit aufweisen, um für den Einsatz im Außenbereich geeignet zu sein.

Auch die Optik ist hier nicht zu vernachlässigen – besonders ein Steildach sticht dem Betrachter sofort ins Auge. Bei der Materialauswahl ist daher darauf zu achten, dass das Dach in Kombination mit dem Carport-Grundgerüst sowie dem angrenzenden Wohnhaus zu einem harmonischen Gesamtbild beiträgt.

Gut zu wissen: Ein Carport als Alternative zur klassischen Garage können Sie mit etwas handwerklichem Geschick selber bauen, indem Sie einen Carport-Bausatz verwenden.

Dach für das Carport: Grundlage für die Eindeckung

Die Dachform entscheidet maßgeblich, welche Carport-Dacheindeckung in Frage kommt. Die meisten Carports sind mit einem Flach- oder Satteldach ausgestattet. Doch mittlerweile ist nahezu jede Dachneigung denkbar. So kommen z. B. auch alternative Dachformen, wie Pult-, Schlepp-, Tonnen- und Walmdach vor.

Um den Umfang dieses Ratgebers jedoch nicht zu sprengen, erläutern wir nachfolgend nur die gängigsten Eindeckungen für das Flach- und Satteldach.

Flachdach

Das Flachdach gilt als absoluter Klassiker unter den Carport-Dachformen – und das aus gutem Grund. Es bietet eine gleichbleibende Raumhöhe und die Dacheindeckung kann kostengünstig, einfach und schnell am Grundgerüst montiert werden. Durch die fehlende Dachschräge kann Regenwasser jedoch nicht ohne Weiteres abfließen, weshalb bei einem Flachdach die Entwässerung ein wichtiges Thema ist. Im schlimmsten Fall sammeln sich große Wassermengen auf dem Dach an, was bei falscher Konstruktion sogar zum Einsturz des gesamten Carports führen könnte. Eine entsprechende Flachdach-Entwässerung ist deshalb unverzichtbar!

Carport mit Flachdach
Bild 2: Carport mit Flachdach

Satteldach

Auch das Satteldach ist eine häufige Dachform bei Carports. Im Gegensatz zum Flachdach besitzt ein Satteldach an der höchsten Stelle einen waagrechten Dachfirst. Von dem First führen zwei Dachseiten mit einem Gefälle zu jeder Seite. Das Satteldach punktet allem voran mit seiner hohen Stabilität. Außerdem kann Regenwasser am Satteldach problemlos abfließen. Dennoch ist ein entsprechendes Entwässerungssystem von Vorteil, damit sich keine unwillkommenen Wasseransammlungen rund um das Carport bilden.

Carport mit Satteldach
Bild 3: Carport mit Satteldach

Carport-Bedachung: Materialien für Flach- und Satteldächer

Wenn Sie sich für ein Flach- oder Satteldach entschieden haben, stehen Ihnen diese Materialien für die Carport-Dacheindeckung zur Auswahl:

  • Metall
  • Kunststoff
  • Verbundsicherheitsglas (VSG)
  • Dachziegel (nur für Satteldächer geeignet)

Jeder dieser Baustoffe hat Vor- und Nachteile. Nachfolgend geben wir Ihnen einen Überblick über die Eigenschaften der einzelnen Materialien, die für ein Carport mit Flach- oder Satteldach in Frage kommen. So fällt Ihnen die letztendliche Entscheidung für das Eindeckungsmaterial Ihrer „offenen Garage“ bestimmt leichter!

Metall

Metall zählt zu den gängigsten Carport-Dacheindeckungen, denn es ist wie gemacht für den Einsatz im Außenbereich. Im Vergleich zu anderen Materialien ist eine Überdachung aus Well- oder Trapezblech kostengünstig und einfach montierbar. Allem voran punktet Metall mit seiner hohen Resistenz gegenüber verschiedenen Umwelteinflüssen. Somit ist Ihnen jahrelange Freude an Ihrer metallenen Carport-Dacheindeckung garantiert.

Falls Sie ein Carport-Dach aus Metall in Erwägung ziehen, können Sie sich zwischen Aluminium und verzinktem Stahl entscheiden. Beide Materialien eignen sich perfekt für die Carport-Abdeckung, bieten jedoch unterschiedliche Vorteile. Verzinkter Stahl ist kostengünstig und robuster, während Aluminium mit seiner Korrosionsbeständigkeit punktet.

Einen großen Nachteil haben Aluminium und Stahl jedoch gemeinsam: An der Unterseite kann sich Kondenswasser sammeln, das auf die Unterkonstruktion tropft. Durch die Nässe werden auf lange Sicht sowohl die Unterkonstruktion als auch das Metall selbst beschädigt.

Was tun gegen Kondenswasser? Um das Kondensieren an der Unterseite der metallenen Carport-Dacheindeckung zu reduzieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. So bieten sich z. B. ein Antikondensvlies, eine Firstentlüftung oder ein hinterlüftetes Kaltdach an.

Vorteile Nachteile
  • wetterfest
  • hoher Lärmpegel bei auftreffendem Niederschlag
  • korrosionsbeständig (Aluminium)
  • notwendiger Korrosionsschutz im Falle von Stahl (z. B. kostspielige Verzinkung)
  • schnell und einfach montierbar (geringes Gewicht)
  • schwierig bearbeitbar (meist eine Flex erforderlich)
  • hält hohen Lasten problemlos stand (trittfest)
  • dünne Bleche sind leicht verformbar (z. B. Entstehung von Dellen durch Hagelschlag)
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • wärmedurchlässig
  • Kondenswasser an der Unterseite des Metalls
Carport-Dacheindeckung aus Metall
Bild 4: Carport-Dacheindeckung aus Metall

Kunststoff

Eine Carport-Dacheindeckung aus Kunststoff kann ebenfalls eine gute Wahl sein. Hier stehen Ihnen Kunststoffplatten in verschiedenen Ausführungen zur Auswahl. Ob Sie sich für Wellplatten oder Doppelstegplatten entscheiden, bleibt Ihnen selbst überlassen. Ausschlaggebend ist bei dieser Art der Carport-Dacheindeckung in erster Linie die Kunststoffart, die jeweils Vor- und Nachteile aufweist:

  • Polycarbonat überzeugt mit einer extrem hohen Schlagfestigkeit, sodass der Kunststoff optimal für den Einsatz im Außenbereich – besonders in Regionen mit hoher Hagelwahrscheinlichkeit – geeignet ist. Außerdem ist Polycarbonat wetterfest, UV-beständig, hitzeresistent sowie lichtdurchlässig.
  • Acrylglas weist zwar eine geringere Schlagfestigkeit als Polycarbonat auf, aber ist dennoch sehr bruchsicher und kommt deshalb ebenfalls als Carport-Dacheindeckung in Frage. Besonders überzeugt Acrylglas mit seiner hohen Lichtdurchlässigkeit und seiner edlen Glas-Optik, sodass der Kunststoff herkömmlichem Glas in nichts nachsteht.

Was ist PLEXIGLAS®? Dass PLEXIGLAS® neben Polycarbonat und Acrylglas ein eigenständiger Kunststoff ist, ist ein Irrglaube. In Wahrheit ist PLEXIGLAS® eine Markenbezeichnung für besonders hochwertiges Acrylglas. In unserem Onlineshop finden Sie ein umfassendes Lieferprogramm an PLEXIGLAS®-Scheiben in höchster Qualität.

Vorteile Nachteile
  • witterungsbeständig
  • hoher Lärmpegel bei auftreffendem Niederschlag
  • langlebig
  • kratzempfindlich
  • nicht verformbar
  • wärmedurchlässig
  • geringes Eigengewicht
  • einfach bearbeitbar
  • preisgünstig
  • ansprechende Optik
Carport mit lichtdurchlässigem Kunststoff
Bild 5: Carport mit lichtdurchlässigem Kunststoff

Verbundsicherheitsglas

Sie können Ihr Carport auch mit Verbundsicherheitsglas (VSG) eindecken. Dieses spezielle Glas setzt sich aus mindestens zwei Flachglasscheiben zusammen, die mit einer Kunststofffolie miteinander verklebt sind. Im Gegensatz zu herkömmlichem Glas bleiben bei einem Schaden mögliche Glassplitter an der Kunststofffolie haften, sodass die gesamte Carport-Dacheindeckung weitgehend in ihrem Rahmen bleibt. Selbst nach einem Bruch bleibt das Verbundsicherheitsglas bruch- und durchschlaghemmend.

Verbundsicherheitsglas garantiert aber nicht nur höchste Sicherheit, sondern verspricht auch maximale Lichtdurchlässigkeit. Mit einem gläsernen Dach profitieren Sie also von viel Helligkeit in Ihrer „offenen Garage“. Hinzu kommt, dass eine gläserne Carport-Dacheindeckung optisch reizvoll ist und zu praktisch jeder Hausfassade passt. Einen großen Nachteil gibt es jedoch: Schmutz ist am Verbundsicherheitsglas schnell zu sehen, weshalb das Carportdach häufig gereinigt werden muss.

Vorteile Nachteile
  • robust
  • hoher Lärmpegel bei aufprallendem Niederschlag
  • hohe Sicherheit bei Glasbruch
  • muss oft gereinigt werden (gut sichtbarer Schmutz)
  • sehr lichtdurchlässig
  • wärmedurchlässig
  • optisch ansprechend (passt zu jeder Hausfassade)
  • hohe Anschaffungskosten
  • schwierige Selbstmontage (hohes Gewicht), die Fachkenntnisse in der Arbeit mit Glas voraussetzt
  • nachträgliche Bearbeitung nicht möglich (z. B. Veränderung der Größe der Dacheindeckung)

Dachziegel

Tonziegel sind das am häufigsten vorkommende Eindeckungsmaterial für ein Carport mit Satteldach, das nicht lichtdurchlässig sein muss. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist ein möglichst stabiles Carport-Gerüst, das großen Lasten standhalten kann. Schließlich müssen die einzelnen Stützen nicht nur die schwergewichtigen Tonziegel tragen, sondern gegebenenfalls auch hohe Wind- und Schneelasten. Eine ausgezeichnete Statik der offenen Garage ist also unabdingbar, um das Dach mit Tonziegeln einzudecken – um auf Nummer sicher zu gehen, lassen Sie sich hierzu am besten von einem ausgebildeten Statiker beraten.

Eine Carport-Dacheindeckung hat einige Vorteile. Zum einen bieten sie zuverlässigen Schutz vor verschiedenen Witterungsverhältnissen und zum anderen zeichnen sie sich durch eine hohe Langlebigkeit aus. Hinzu kommt, dass mit Dachziegeln ein einheitliches Gesamtbild geschaffen werden kann – denn die Ziegel können Sie optisch an das Dach Ihres Hauses anpassen.

Vorteile Nachteile
  • witterungsbeständig
  • hohes Gewicht
  • langlebig
  • herausfordernde Montage
  • schaffen ein harmonisches Gesamtbild

Gut zu wissen: Eine hervorragende Alternative zu den schwergewichtigen Tonziegeln bieten Onduvila-Ziegel. Diese bestehen aus einer Mischung aus Bitumen, Faserstoffen und Kunstharzen. Sie sind somit vergleichsweise leichter und einfacher verlegbar als herkömmliche Tonziegel.

Carport mit einem Satteldach aus Ziegeln
Bild 6: Carport mit einem Satteldach aus Ziegeln

Auswahlkriterien für ein Carportdach

Ob eine Bedachung aus Metall, ein Kunststoffplattendach, ein Carportdach aus Verbundsicherheitsglas oder ein Ziegeldach: Wie Sie sehen, gibt es eine ganze Reihe von Dacheindeckungsmaterialien für ein Carport. Für welches Sie sich letztendlich entscheiden, bleibt Ihnen selbst überlassen. Dennoch gibt es ein paar nützliche Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie einen Materialeinkauf tätigen:

  • Wie hoch dürfen die Kosten sein? (Eine Dacheindeckung aus Kunststoff ist am günstigsten, gefolgt von einer Carport-Dacheindeckung aus Metall. Eine Bedachung für ein Carport aus Verbundsicherheitsglas oder Tonziegeln ist hingegen am kostspieligsten.)
  • Wie robust soll das Eindeckungsmaterial sein? (Besonders wenn Sie in einer Region mit hoher Hagelwahrscheinlichkeit, starken Winden oder anderen Wettergefahren leben, ist natürlich die Robustheit der Carport-Dacheindeckung ein wichtiges Auswahlkriterium.)
  • Muss die Dacheindeckung lichtdurchlässig sein? Auch wenn die Bezeichnung „Carport“ schon suggeriert, wie die Überdachung genutzt wird, sollte man an alle möglichen Verwendungszwecke denken. Besonders die Lichtdurchlässigkeit ist ein wichtiger Punkt.
  • Wie viel Pflegeaufwand möchte ich haben? (Wie oft Sie ein Carportdach aus Metall, Glas, Ziegeln, Wellplatten oder Doppelstegplatten reinigen müssen, kann ebenfalls einen maßgeblichen Einfluss auf Ihre endgültige Kaufentscheidung haben.)
  • Wie einfach ist eine Selbstmontage? (Ein Kunststoffdach ist – aufgrund seines vergleichsweise geringen Eigengewichts – am einfachsten montierbar. Eine Bedachung aus Verbundsicherheitsglas oder Tonziegeln ist dagegen mit dem größten Arbeitsaufwand verbunden.)
  • Wie sieht die Carport-Dacheindeckung optisch aus? (Natürlich spielt die Zweckmäßigkeit der Dacheindeckung für ein Carport eine übergeordnete Rolle. Dennoch ist auch die Optik nicht unwichtig – schließlich sollte das Carport Ihren persönlichen Geschmack treffen und zu einem harmonischen Gesamtbild beitragen.)

Eine hochwertige Carport-Dacheindeckung ist wichtig!

Ein Carport ist eine praktische Unterstellmöglichkeit, die Sie mit etwas handwerklichem Geschick selbst errichten können. Neben dem Material für das Grundgerüst stellt sich früher oder später natürlich auch die Frage nach der passenden Carport-Dacheindeckung. Bei der Entscheidung für eine bestimmte Eindeckung berücksichtigen Sie am besten die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Materialien. So finden Sie bestimmt das richtige Carportdach, das alle Ihre Ansprüche erfüllt!

Einfamilienhaus mit angrenzendem Carport
Bild 7: Einfamilienhaus mit angrenzendem Carport

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Häufig gestellte Fragen

Was ist das beste Dach für ein Carport?

Wie decke ich ein Carport-Dach?

Wie viel Gefälle muss ein Carport-Dach haben?

Brauche ich für ein Carport eine Baugenehmigung?

Wie funktioniert die Lieferung unserer Platten?

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Tobias Stößer

Geschäftsführer